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Agenda

18.00 Uhr
Pult: Stilles Schreiben im Digitalen Tropenhaus
Aargauer Literaturhaus Lenzburg
Aargauer Literaturhaus Lenzburg
Lenzburg

Agenda

18.15 Uhr
Lesezirkel: «Man ist hier ja so sehr allen Gefahre…
Literaturspur, Martina Kuoni
Kollegienhaus Universität Basel
Basel

Agenda

19.00 Uhr
Storytelling-Dinner «Geschichten vom Himmelszelt» …
Claudia Däpp von maerchenreich.ch
Gasthaus Engel
Küssnacht am Rigi

Agenda

19.30 Uhr
Die Bücherplauderer
Hanspeter Müller-Drossaart & Urs Heinz Aerni
Literatur & Bühne Olten
Olten

Journal

Mitteilung 2024-07-12 [«Topshelf Night» Schloss Lenzburg]: Eine Sommernacht zwischen Lichtern und Stars, die ganz der Literatur und dem Lesen gehört! Und Bookstagram! Und BookTok!

Journal

Mitteilung 2024-06-26 [Bachmann-Preis]: Statt Fussball 3 Tage lang Literatur gucken: Heute starten die diesjährigen «Tage der deutschsprachigen Literatur».

Journal

Mitteilung 2024-06-24 [Pro Litteris Preis 24 – Sasha Filipenko & Maud Mabillard]: ProLitteris verleiht zwei Preise in der Sparte Literatur an Sasha Filipenko und Maud Mabillard.

Journal

Mitteilung 2024-06-21 [Literaturfestival Zürich]: Nicht verpassen: Vom 8.-14.7.24 steigt wieder das Literaturfestival Zürich.

Journal

Mitteilung 2024-06-17 [Stiftung Lydia Eymann Literaturstipendium]: Bis 30.6.24 bewerben fürs Stipendium der Lydia Eymann Stiftung.

Journal

Mitteilung 2024-06-11 [Markus Bundi «Wilde Tiere»]: Beat Mazenauer bespricht «Wilde Tiere» von Markus Bundi für Viceversaliteratur.ch.

Lesetipp

Mani Matter, Us emene lääre Gygechaschte: Die berndeutschen Chansons von Mani Matter (1936-1972) gehören in der Deutschschweiz längst zum Volksliedgut. Das Lied vom Zündholz, das einen Weltenbrand entfachen könnte, würde es der Sänger nicht rechtzeitig auslöschen, oder die kindlichen Zänkereien von Hansjakobli und Babettli werden landauf landab am Lagerfeuer gesungen. Was bei Mani Matter so leicht und eingängig klingt, sind Verse von feinster Machart in berndeutscher Mundart. Sie liegen in zwei zu Lebzeiten erschienen Liederbüchern vor. In alltäglichen, zuweilen absurd wirkenden Situationen manifestiert sich das Menschlich-Allzumenschliche. Der studierte Jurist Mani Matter hat eine Sprache gefunden, die wie seine Uhr in einem seiner Lieder «nach zwei Stunden stehen bleibt», damit die Welt für einen Moment anhält und in der abschliessenden Pointe erkennbar wird. Seine Lieder singen und lesen sich lustig und witzig. Darin verborgen ist aber eine tiefe, melancholische Nachdenklichkeit. Im Stuhl des Coiffeurs beschleicht den Sänger angesichts der Spiegel ringsum ein «metaphysisches Gruseln», und «die Strasse, an der ich wohne», führt direkt zum Friedhof. In der Choreographie der beiden Publikationen geht die lichte Dur-Tonart unversehens in einen verschatteten Moll-Ton über, der in der Frage gipfelt «Warum syt dir so truurig?» (Warum seid ihr so traurig?, im gleichnamigen zweiten Bändchen). Die Popularität seiner Chansons besteht gerade in dieser Ambivalenz von Lustigkeit und Melancholie. Sie ist das Herz jeder Kunst, deshalb bleibt sie «gäng es Risiko» (stets ein Risiko). Ausgerechnet diese Liedzeile wurde für den Sänger selbst traurige Wahrheit : Auf der Hinfahrt zu einem Auftritt verunglückte er im November 1972 bei einer Kollision mit einem LkW tödlich. (Der zweite Band «Warum syt dir so truurig?» erschien 1972 in gleichen Verlag) (Beat Mazenauer)

Lesetipp

Jan Bachmann, Mühsam: Mit Erich Mühsam zaubert Jan Bachmann eine starke Figur aus dem Hut. Dieser Bohemien, Dichter und Anarchist war eine schillernde Gestalt der 1910er und 1920er Jahre. Seine Graphic Novel fängt ihn auf kongeniale Weise ein. Im Herbst 1910 wird dem dichtenden Hungerkünstler zu einer Kur geraten. Mit einem kargen Startkapital reist er ins schweizerische Chateau d'Oex, wo er sich elend langweilt. Er flieht und kehrt in der Nähe von Basel bei einem Freund ein, bevor er nach München zurückkehrt. Mühsams umfangreiche Tagebücher lassen sich im Internet nachlesen. Deshalb hat sich Jan Bachmann aufs Wesentliche konzentriert. Mit wildem Strich, schrillen Farben und schrägen Perspektiven charakterisiert er seinen Helden mit dunkler Brille und langer Nase. Tagebuchtext und Zeichnung konkurrenzieren sich dabei mitunter auf raffiniert komische Weise. Die turbulenten Bilder werden von einem klaren Seitenlayout gebändigt. Diese „tobende“ Ordnung wird dem launenhaften Mühsam wunderbar gerecht, der 1910 ins Tagebuch schrieb: „Der hässliche Einzelne hilft zur Schönheit einer gewaltigen Ganzheit“.    (Beat Mazenauer)

Lesetipp

Hans Schumacher, Die Stunde der Gaukler: Hans Schumachers Roman «Die Stunde der Gaukler» ist eine veritable Trouvaille. Er erzählt die Geschichte des Gauklers und Imitators Tatorimi, der in die Mühlen eines totalitären Regimes gerät, diese Herausforderung persönlich annimmt und versucht, das System von innen her aufzusprengen. Modellhaft führt Schumacher eine Anatomie der totalitären Macht und ihres Apparates von «Begradigern» vor, indem er «Ästhetik und Geist» ihrer Funktionsweise enthüllt und daraus folgert, dass ein solches System weder mit «Kuschen noch Kriechen», sondern nur mit aktivem Widerstand, mit Gewalt aus den Angeln gehoben und beseitigt werden kann. Der Gaukler, dem diese Aufgabe übertragen ist, verkörpert nicht eigentlich eine Einzelfigur, er repräsentiert mit seiner Imitationsfähigkeit vielmehr ein Kollektiv, das sich auflehnt. Er strebt nicht nach persönlichem Ruhm und nach Applaus für seine Tat, sondern agiert befreit von persönlichen Machtgelüsten - so bringt er sein persönliches Opfer. Parabelhafte Verallgemeinerung und stilistische Präzision verbinden sich in Schumachers Roman und erlauben verblüffende Einsichten in die psychologischen Mechanismen einer faschistischer Herrschaft. Am Ende schliesst er mit einem leidenschaftlichen Appell an alle Gaukler und Hofnarren, also an das Ehrgefühl von uns allen: Lasst euch nicht zu Kriechern und Lakaien der Macht machen. (Beat Mazenauer)

Neuerscheinungen

Jolanda Spiess-Hegglin: Meistgeklickt. Limmat.

Neuerscheinungen

Silvia Götschi: Biberbrugg. Emons Verlag GmbH.

Nachrichten

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