Agenda
12.15 Uhr
Literatur am Mittag: Martha Schwartz
Raju Schwarz, Autor, Martina Kuoni, Literaturspur
GGG Bibliothek Schmiedenhof
Basel
12.15 Uhr
Literatur am Mittag: Martha Schwartz
Raju Schwarz, Autor, Martina Kuoni, Literaturspur
GGG Bibliothek Schmiedenhof
Basel
19.30 Uhr
Mein Bruder Marco
Ueli Mäder
Kantonsbibliothek Baselland
Liestal
19.30 Uhr
Lesung und Gespräch «Fluchtnovelle», Moderation: O…
Thomas Strässle
Hotel Schweizerhof
Luzern
19.30 Uhr
Stationen einer Sehnsucht: LEIDER AUSVERKAUFT!
Annemarie Schwarzenbach
Allgemeine Lesegesellschaft Basel
Basel
Mitteilung 2024-07-12 [«Topshelf Night» Schloss Lenzburg]: Eine Sommernacht zwischen Lichtern und Stars, die ganz der Literatur und dem Lesen gehört! Und Bookstagram! Und BookTok!
Mitteilung 2024-06-26 [Bachmann-Preis]: Statt Fussball 3 Tage lang Literatur gucken: Heute starten die diesjährigen «Tage der deutschsprachigen Literatur».
Mitteilung 2024-06-24 [Pro Litteris Preis 24 – Sasha Filipenko & Maud Mabillard]: ProLitteris verleiht zwei Preise in der Sparte Literatur an Sasha Filipenko und Maud Mabillard.
Mitteilung 2024-06-21 [Literaturfestival Zürich]: Nicht verpassen: Vom 8.-14.7.24 steigt wieder das Literaturfestival Zürich.
Mitteilung 2024-06-17 [Stiftung Lydia Eymann Literaturstipendium]: Bis 30.6.24 bewerben fürs Stipendium der Lydia Eymann Stiftung.
Mitteilung 2024-06-11 [Markus Bundi «Wilde Tiere»]: Beat Mazenauer bespricht «Wilde Tiere» von Markus Bundi für Viceversaliteratur.ch.
Catalin Dorian Florescu, Der kurze Weg nach Hause: Seit Ovidiu vor neun Jahren mit seiner Familie in Zürich eingetroffen war, schwärmte er von den Orten, die er zurücklassen musste. Zürich war okay, aber keine Heimat. Und wenn Ovidiu die Augen schloss, konnte er ohne anzustossen durch die Strassen von Timisoara gehen. „Neun Jahre schon hatte ich Übung darin. Emigrantenzauberei.“ Nun aber versucht er den Weg zurück. Im zweiten Anlauf folgt er seinem Freund Luca, der Sonne entgegen, um die Sehnsucht nach zu Hause zu stillen. Der Fall der Mauer liegt erst wenige Monate zurück, die Umstellung auf die Verheissungen der Marktwirtschaft vollzogen sich hektisch und hässlich. Deshalb zögert Ovidiu unterwegs, bleibt in Budapest hängen und lässt sich auf ein Techtelmechtel mit Zsofia ein. Schliesslich will Ovidiu doch zuhause in Timisoara die „verlorene Zeit“ wiederfinden. Catalin Dorian Florescu beschreibt nach dem Fluchtbericht „Wunderzeit“ hier den schwierigen Weg zurück in eine Heimat, die kaum mehr dem erinnerten Ideal entspricht. Auf anschauliche und zurückhaltend ironische Weise gelingt es ihm, Ovidius eigenartig unwirklichen Schwebezustand zu beschreiben, der immer stärker mit der ihn umgebenden Landschaft korrespondiert. «Der kurze Weg nach Hause» gleicht einem Roadmovie, mit starken Bildern und lakonischen Texten, wozu die Filmsucht der beiden Helden das ihre beiträgt. So war es am Ende auch Eisensteins „Panzerkreuzer Potemkin“, der Luca das nächste Reiseziel einflüsterte: Odessa. Irgendwohin, wohin Ovidiu aber nicht mehr wollte. Er war trotz allem angekommen und folgte deshalb einem Alten in die Wohnung. Gastfreundschaft gab es hier, und am Ende mehr warme Zwischentöne als im steifen nebligen Zürich. (Beat Mazenauer)
Charles-Ferdinand Ramuz, Die Schönheit auf der Erde: Zahlreiche Exegeten von Raumuz' Werk sind sich einig, dass «La beauté sur la terre» einer der größten - wenn nicht der größte - Romane des Waadtländers ist, und dass es ein idealer Einstieg ist, um sein Universum zu entdecken. Das Buch wurde 1927 veröffentlicht und erzählt die Geschichte eines jungen kubanischen Mädchens namens Juliette, das am Ufer des Genfersees landete, um bei ihrem Onkel, dem Gastwirt Milliquet, zu wohnen. Es ist wunderschön, voller Sonnenschein, und seine Exotik wird die Köpfe einer kleinen Gemeinschaft, die bis dahin in sich geschlossen war, verändern, sie bis zum letzten, unvermeidlichen Drama teilen und dabei die Bosheit und menschliche Niederträchtigkeit offenbaren. Der sechzehnte Roman von Ramuz, der an "La grande peur dans la montagne" anknüpft, besticht durch seine komplexe Erzählstruktur, die Theatralik und Abenteuerlust verbindet. Während der sechzehn Monate dauernden Ausarbeitung wird «La beauté sur la terre» mehrere Titel wie «Vénus revenue» oder «L'apparition de la beauté» erhalten. Die Analyse der Manuskripte und Arbeitshinweise des Schriftstellers zeigt, dass es ihm zunächst schwergefallen war, diese Geschichte aufzunotieren, indem er große alte Legenden wieder aufgriff, um über den Mythos der Schönheit zu sprechen. Er wird den Text auch retuschieren, nachdem er 1928 in Paris von Grasset veröffentlicht wurde, was einen großen Einfluss hatte, dann 1941, als seine «Oeuvres complètes» bei Mermod in Lausanne erschienen. (Stéphane Gobbo) Der Text ist erstmals 2013 in L'Hebdo Hors-série: «Littérature Suisse, 100 livres essentiels» erschienen.
Gianna Molinari, Hier ist noch alles möglich: Eine junge Frau arbeitet als Nachtwächterin in einer Fabrik, die Faltboxen aus Wellkarton herstellt. Der Betrieb hat die besten Tage hinter sich, nur noch wenige Beschäftigte arbeiten in der Fabrik. Mit der Erzählerin teilt sich Clemens in die Nachtwache. Eigentlich geschieht nichts – bis das Gerücht auftaucht, ein Wolf sei auf dem Gelände gesichtet worden, bei den Kochabfällen. Der Wolf aktiviert bei der Erzählerin wilde Fantasien. Ein zweites Phantasma beschäftigt sie: In der Nachbarschaft fiel einst ein dunkelhäutiger Mann, den niemand kannte, einfach aus dem Himmel und schlug in einem Waldstück auf. Wo liegen die grenzen zwischen Himmel und Erde, zwischen Natur und Zivilisation? Auf diesen Grenzfragen balanciert die Erzählerin – von Gianna Molinari mit Bedacht und unspektakulär eingefangen. Die Weite des Himmels und die irdische Begrenztheit laden sich gegenseitig in der Gedankenwelt der Erzählerin auf. Schliesslich wird der Wolf real. Gianna Molinari entwickelt dieses Gefüge eines bewegten Stillstands sorgsam und akribisch mit einer nüchternen und sachlich einordnenden Sprache. Der Roman «Hier ist alles noch möglich» zeichnet sich durch seine stilistische Kompaktheit aus. Die beiden widerstrebenden Bewegungsmuster: Stillstand und Beschleunigung, halten sich die Waage. Im Lauern des Wolfs, im Fall aus dem Flugzeug, in der funktionstüchtigen, doch stotternden Fabrik spiegelt sich atmosphärisch der innere Zustand und Zwiespalt der Erzählerin. Ihre scheinbare Unerschütterlichkeit ist womöglich nicht von Dauer. Aber die Dinge verharren in einem Schwebezustand verharren. Noch bleibt alles möglich, noch kann alles werden – oder auch nichts. (Beat Mazenauer)
Al Shahmani Usama: Der Vogel zweifelt nicht am Ort, zu dem er fliegt (TB). Unionsverlag.
Nadia Veronese (Hrsg.): Anne Marie Jehler - jeder Spiesser ein Diktator. Scheidegger & Spiess.
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