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« Les mots étrécissent comme les jours d'hiver chuchotés, il n'y a plus que leurs formes sur les lèvres »
Der junge Schriftsteller Julien Burri (1980 geboren) schreibt zumeist narrative Prosa. Seine Gedichtbände sind rar und kurz. «Bis zur Transparenz» besteht aus kurzen Gedichten, deren Verse sehr rein und, wie Eis, sehr dicht sind. Und kalt. Ein zurückhaltender, schmerzvoller Lyrismus beseelt sie. Eine schwierige Liebe drückt sich darin aus, doch zerbricht auch zwischen einer unmöglichen Verwurzelung, einer bodenlosen Nichtigkeit und einem erneuerten Begehren, das die Anstrengung zu leben neu anstösst. Seinen Körper oder seine Worte dem Licht zu überantworten, setzt sie dem Versprechen auf eine Auflösung aus, mehr oder weniger rasch, mehr oder weniger sauer. Der Dichter möchte dennoch «den Winter mit dem Frühling vernähen». Darum gesteht er der Sprache, die von derselben Endlichkeit bedroht ist wie der Körper, nur ein sehr eng bemessenes Vertrauen zu.
Dieses karge Buch, das auf den ersten Blick dunkel und fast defaitistisch erscheint, bleibt letztlich vielleicht eine Ode an die Liebe und das Gedicht. Man entwirrt nur mit Mühe die Fäden der Zärtlichkeit und der Lächerlichkeit, das Bekenntnis zur Welt und die beissende Ironie. Die Kraft dieses lapidaren und scharfsinnigen Buches zieht seine gesamte Energie aus der Spannung zwischen Hoffnung und Niedergeschlagenheit, in Richtung einer Selbstgeburt.
(Françoise Delorme, übers. von Christoph Roeber)
Übersetzung des Titels: Bis zur Transparenz
Editions de l'Aire, Vevey 2004
ISBN: 978-2-88108-678-0