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«Tausendfach erstochen / mit dem Küchenmesser / übers Knie gebrochen / unsre Liebe / mit dem Strumpf erdrosselt / auferstanden unverdrossen / und zu Tod gequält / unsre Liebe / ohne Tod und End.»
Fast hundert Gedichte legt uns Theo Candinas in seiner «Spätlese» vor. Wir kennen den Schriftsteller mehr als Erzähler, der eine scharfe Zunge hat und kein Blatt vor den Mund nimmt, seit Jahrzehnten mit Obrigkeit und Kirche hart ins Gericht geht, Sozialkritik übt und unermüdlich für seine Ideale einer gerechteren und ehrlicheren Welt kämpft. Wir denken an den Autor der berühmten Figur Gion Barlac, wir denken an Candinas anprangernde Texte wie «Tè-Tuà». Ein halbes Jahrhundert nach Candinas ersten beiden Gedichtbänden (erschienen 1959 und 1966) folgt nun der dritte: Ein dichterisches Vermächtnis des über Achtzigjährigen: Eine Mischung aus dem zornigen, aufmüpfigen und polternden Candinas und dem sensiblen Dichter mit der leisen Stimme der «Poesias sin pupi blau» / «Gedichte auf blauem Grund» und der «verhaltene[n] Träne, der verlorene[n] Liebe» oder der rätselhaften Metaphern wie im Abschlussgedicht «XXV»: «Melli gadas stilletada / cul cunti e cul marti / scultschenad’e violada / noss’amur / cul caltschiel strunglada / lu puspei levada / per vegnir sbittada / torturad’ a mort / noss’amur / senza fin e mort.» (Mevina Puorger, Viceversa Literatur 5, 2011)
Südostschweiz Buchverlag, Glarus 2010
ISBN: 978-3-905688-73-3