Was Lenz zusammen getragen hat an literarischen Preziosen, von Sandra Ammon bis Albrecht Zryd, ist die Visitenkarte eines Landes, in dem die Schrebergärten bis ins Stadtzentrum wuchern. Der Autor hat sich im häufig verkannten Schrifttum von Albin Blum, Mathilde Ellenberger-Ellenberger, Prudenz Meister und wie sie alle heissen, kundig gemacht, eloquent weiss er ihnen Gerechtigkeit zu verschaffen. Vor allem redet er ihnen genüsslich nach dem Mund, wenn er aus ihren Werken zitiert. Kurz und gut: Auf vergnügliche Weise bedient Pedro Lenz die trefflichen Klischees, die über die mindere literarische Kunst kursieren – um im Endeffekt doch nicht ganz falsch zu liegen. Zum einen, weil die literarische Produktion tatsächlich zu schönen Teilen zu Lasten der Provinzliteratur geht; zum zweiten, weil Lenz seine Ironie unterschwellig mit feiner Empathie polstert. Denn wo alles Provinz ist, ist alle Literatur provinziell. Spätestens im Kapitel «Rock’n’Roll-Literatur der helvetischen Provinz» wird dies offenkundig. Bloss «furt vo hie / wenn u wie». «Das Kleine Lexikon» hat das Zeug zu einem grossen Standardwerk von eher ungewöhnlicher Art.
(Beat Mazenauer)
Bilgerverlag, Zürich 2005
ISBN: 978-3-908010-72-2
Der Goalie, der Torhüter, ist ein junger Mann aus einem Dorf irgendwo im schweizerischen Mittelland.…