In seinem Roman vermittelt Loosli ein sozialkritisches Gesellschaftsbild einer bäuerlichen Kultur vor dem Ersten Weltkrieg. Der Autor lotet darin die Abgründe menschlicher Bösartigkeit aus und beschreibt psychologisch einleuchtend die zwischenmenschlichen Mechanismen im fiktiven Dorf Habligen im Unteremmental. Es ist weniger die Kriminalhandlung, die im Vordergrund steht, als vielmehr die Schilderung der gesellschaftlichen Prozesse in der Dorfgemeinschaft und im Justizvollzug, die den Autor interessieren und die er akribisch und äusserst kritisch aufzeigt. Eine allemal lohnende Neulektüre!
Loosli schrieb den Roman 1925/26, erstmals publiziert wurde er als Fortsetzungsroman im Schweizerischen Beobachter, 1929/30.
(Rudolf Probst)
Rotpunktverlag, Zürich 2011
ISBN: 978-3-85869-442-3