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«So ein Raubfisch hat einen kleinen Fisch schon im Mund, er frisst ihn aber nicht, weil der ihm die Zähne putzt? Das ist zu pädagogisch, um wahr zu sein.»
In der sterilen Transithalle eines Flughafens warten Reisende auf ihren Anschluss. Unter ihnen ist Elis, eine Fotografin, für die der Transit zum Lebensgefühl geworden ist. In dem ständigen Unterwegs ist ihre Liaison mit einem nicht minder unsteten Piloten verflogen. Elis weiss bloss nicht, ob sie das bedauern will. Tiefer gehen die Gefühle eines Professors für Biochemie, der sich mit einer Flasche Whisky in der Raucherzone installiert hat. Im Selbstgespräch beklagt er bitter, dass ihn seine Frau nach 30 Ehejahren verlassen hat.
Ein Dritter bewegt sich in diesem Raum, Tobias. Er hat vor Jahren die Attraktion des Flughafens, ein riesiges Aquarium mit einem authentischen Korallenriff aufgebaut, jetzt erklärt er es den Wartenden. Angelika Overath bringt uns in ihrem Roman die drei Figuren auf der Suche nach einem neuen Lebensort näher. Während der Professor allmählich ins Delirium versinkt, kommen Elis und Tobias miteinander ins Gespräch. Sie erzählt ihm von ihren Reisen, er erklärt ihr die Welt der Fische. Das Aquarium ist eine pädagogische Anstalt, mit scheuen Seepferdchen, bei denen das Männchen gebärt, und mit symbiotischen Freundschaften zwischen Riffbewohnern. Ihr Gespräch bleibt dabei in einer feinen Schwebe zwischen Anziehung und Fremdheit. Subtil hält die Autorin diesen flüchtigen Zustand fest.
(Beat Mazenauer)
Luchterhand, München 2009
ISBN: 978-3-630-87307-7
Die Autorin Angelika Overath wohnt seit fünfzehn Jahren im Engadin, wo Deutsch zwar gut verstanden w…