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« Asseyons-nous au milieu des airelles Simplement pour aimer leur dire Leur beau nom d'air qui ruisselle »
Im Werk Anne Perriers, einer der wichtigsten Dichterinnen aus der Westschweiz, deren hauptsächliches Ansinnen zweifellos die Suche nach einer immer grösseren Schlichtheit darstellt, schillert das 1975 erschienene «Die Vögel selig» auf eine besondere Weise.
Das Buch ist aus etwa 60 Terzinen aufgebaut. In jedem Gedicht spielt Anne Perrier wie in einem Haiku die erstaunliche Aneinanderreihung zweier Phänomene gegeneinander aus und bedient sich zugleich Bilder, die auf ein symbolistisches Denken verweisen. Es ist fruchtbar, wie sich die beiden Ansätze aneinander reiben und bringt den Effekt mit sich, dass sich die Herangehensweisen in ihrer Reichhaltigkeit gegenseitig verstärken.
Eine intensive Liebe zum irdischen Leben erhellt das Ganze der Gedichtsammlung, selbst wenn es immerzu von einem Begehren nach dem Absoluten und einem übersteigerten Gefühl der menschlichen Endlichkeit durchzogen ist, die einen extremen Schmerz mit der Freude vermischen. Der Leser wird, je nach Veranlagung, eher für den Schrei oder den Gesang empfänglich sein. Die Kraft Anne Perriers besteht darin, dass sie es vermocht hat, den einen Winkel der Welt durch den anderen zu nähren, sodass ein jeder, selbst der winzigste oder gar ein verschwundener, der Liebe überantwortet wird.
«Beim Sterben liess mir
der Brombeerstrauch
seinen fruchtigen Schatten»
Ganz dem Lauschen der Dinge hingegeben, den Landschaften, an denen sie teilhat, wäscht Anne Perrier die Worte. Sie entspringen ihrer frischen Feder, wie «losgekauft», bereit, das «Paradies der Sprache» wiederzufinden, das sie noch «vor uns» zu sein erträumt.
(Françoise Delorme, übers. von Christoph Roeber)
Übersetzung des Titels: Die Vögel selig
Payot, Lausanne 1975
ISBN: 2-601-00324-3