Dem sarkastischen Erzähler kommen diese Vorgänge allerdings nicht ungelegen für seine Arbeit an einer «Theologie des Bösen». Darin will er weder analysieren noch ausschmücken, sondern sich ganz aufs reine Registrieren konzentrieren. Er notiert, was er erkennt, mit verblüffender, ja geradezu besessener Schärfe, Akribie und Gereiztheit. Diese Haltung zeichnet den Erzähler auch persönlich aus. Wegen Arbeitsunfähigkeit selbst in Therapie, versteht er fühlt er sich Kampf gegen seine Therapeutin, der er keinen Erfolg gönnen will. Was wahr ist, bleibt so offen, aber ein wahres Wort sei ein schönes Wort, heisst es einmal. Das genügt.
Beat Mazenauer
Auch in: Melancholie. Werke 2. hg. von Doris Halter. Nagel & Kimche, Zürich / Frauenfeld 1991.
Arche Verlag, Zürich 1977
ISBN: 978-3-312-00163-7