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«L'affaire commençait à faire tant de bruit que le Grand Conaeil décida de se réunir avec, comme unique sujet à l'ordre du jour, le ‹Banquier sans visage›.»
1964, anlässlich des 150-jährigen Geburtstags des Genfer Beitritts in die Eidgenossenschaft, inszenierte Jean Vilar im «Grand Théâtre» «Un Banquier sans visage», ein Stück von Walter Weideli, das die Figur des Jacques Necker aufs Korn nimmt. Es löste einen Aufruhr ohnegleichen aus. Die Angelegenheit verschloss dem Autor so manche Türen und kostete ihn einige Jahre später sogar seine Stelle beim «Journal de Genève» – Weideli hatte den «Samedi littéraire» begründet und geleitet. Der Dramatiker und Romanschriftsteller wirkte auch als Übersetzer Friedrich Dürrenmatts (das Porträt, das er von ihm zeichnet, ist erstaunlich), Robert Walsers, Ludwig Hohls, Herbert Meiers und Elias Canettis. In seinen, unter dem evokativen Titel «La Partie d’échecs» [Schachmatt] publizierten Memoiren, schildert er auf persönliche, aber sehr zurückhaltende Weise die Erfolge und die Kehrseiten eines der Literatur gewidmeten Lebens: Die Niederträchtigkeiten und Intrigen seiner Umgebung, seine Depression, seinen Glauben, die Liebe zu seiner zweiten Frau Mousse und ihr 1978 gewähltes Exil in Frankreich, wo sie im ehemaligen Priorat eines Dorfes lebten. Letztlich ist es ein zur Ruhe gekommener, gelassener Blick, frei von Verbitterung, mit dem er auf seinen Lebensweg zurückschaut. «Eine kleine Fee wacht über uns», lautet seine Schlussfolgerung.
(Anne Pitteloud, Viceversa Literatur 5, 2011, Übersetzung von Claudia Müller)
Übersetzung des Titels: Die Schachpartie
L'Aire, Vevey 2010
ISBN: 978-2-88108-937-4