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Kurz notiert, schnell gelesen Die bibliophile Notiz für Kalenderwoche 25
Lesen ist ein komplexer Prozess im Gehirn. Nach den Erkenntnissen des Gehirnforschers Ernst Pöppel lässt er sich in vier Phasen unterteilen: Reizaufnahme, Bearbeitung, Bewertung und willentliche Aktion. Die Reizaufnahme ist zeitlich organisiert. Zwei unterschiedliche Zeitintervalle sind dabei für die Wahrnehmung verantwortlich.
Das kürzere beträgt 30 Millisekunden. Tests mit akustischen Klickreizen haben ergeben, dass wir ab einem Intervall von 30 Millisekunden fähig sind, zwei solcher Signale auseinanderzuhalten. Dieses Intervall entspricht in etwa einem Buchstaben. Es erlaubt uns, die Buchstaben einzeln wahrzunehmen, wenn wir lesen. Kinder und Erwachsene mit Sprachentwicklungsstörungen und Leseschwächen benötigen länger, um einen Buchstaben zu erfassen.
Das zweite Zeitintervall beträgt im Schnitt drei Sekunden und gliedert unser Verstehen. Das heisst: Alle drei Sekunden geht ein «Zeitfenster» auf, in dem wir eine Texteinheit in unser Gehirn einlassen und als Ganzes verstehen. Ein Vers oder eine Textzeile entsprechen in etwa diesen drei Sekunden. So gesehen, hätte unsere neurobiologische Verfassung im Gehirn unsere poetischen Leistungen vorgeprägt.
An dieser Stelle präsentieren wir wöchentlich eine bibliophile Notiz. Kalenderwoche 24: Das Gedächtnis als Löschpapier
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