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Betrifft: Viceversa Literatur 15 zum Thema «Familiengeschichten»
14 Autorinnen und Autoren widmen sich im neuen Jahrbuch von Viceversa Literatur dem Thema «Familiengeschichte». Im Vorwort wird die Verbindung zwischen den Geschichten und dem Buch als Ganzes wie folgt beschrieben:
«Nicht nur die Figuren mancher Geschichten in diesem Buch erfinden sich ein Familienmitglied, Wahlverwandtschaften entstehen auch zwischen den Texten.»
Fast niemand kann sich die Familie wählen, kaum jemand ihr entgehen. Ob weitverzweigt, auf den Kern reduziert, traditionell, Patchwork oder Regenbogen – das Gefüge, in dem wir aufwachsen, prägt unsere frühesten Beziehungen. «Alle glücklichen Familien gleichen einander, jede unglückliche Familie ist auf ihre eigene Weise unglücklich», heisst es am Anfang von Anna Karenina. «Familles, je vous hais!», rief André Gide. Vielfältig sind die Familientragödien und -desaster in der Literatur. Welchen Blick werfen zeitgenössische Autorinnen und Autoren auf die Familie?
Zora Del Buono etwa schreibt über eine langsam aber sicher wegdriftende Mutter:
«Sie würde es nicht mehr verstehen. Sie geht den Weg des Vergessens. Sie vergisst den Ferrari, den Vater, manchmal vergisst sie auch mich. Zuzuschauen, wie die Mutter, so wie ich sie kannte, nach und nach verschwindet, schmerzt mich wirklich. Noch weiss ich nicht, was es bedeutet, eines Tages das zu sein, was viele Menschen schon sind: mutterlos.»
Zwischen den Geschichten und Gedichten und Gesprächen finden sich Radierungen von Line Marquis – sie widmen sich dem Familienstammbaum ebenso wie den Idyllen und den möglichen Desastern des Lebens: vom Wunsch nach Familie bis zum Erniedrigtwerden von einem Haufen gesichtsloser Fremder braucht es hier nur ein einziges Bild. Und die Flasche, die vor dem daumennuckelnden Kleinkind steht, könnte geradesogut mit Wasser wie mit Whiskey gefüllt sein.
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