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LiteraturSchweiz

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Gina Bucher

Des Schweizers Unmut auf Bärfuss' Wut

Reaktionen Die FAZ-Debatte zur Schweiz

Mit seinem Beitrag in der FAZ hat Lukas Bärfuss bei den Schweizern – zumindest den Schweizer Medien – offensichtlich eine Wunde getroffen. Selten fallen Reaktionen auf einen Essay so harsch aus. Wobei die wenigsten Repliken differenziert oder auf einzelne Punkte stellungnehmend ausfallen – was den träf pointierten Text naturgemäss umso interessanter macht. Lieber wird der Schriftsteller mit angeblicher Faktenverdrehung und persönlichen Seitenhieben geschmäht: die NZZ wirft ihm moralinsaure Verachtung vor, der Tages-Anzeiger genauso wie die Basler Zeitung schlicht überflüssige Krawall-Attitüde während Roger Köppel in seinem Gastbeitrag in der FAZ in gewohnter Manier gegen die Linken im Allgemeinen ausholt. Piesackend also, ganz so, wie Pedro Lenz seinen Kollegen Bärfuss mit seinem offenen Brief in der Aargauer Zeitung warnte. Seltsam genug, dass die Schweizer Presse nicht die zentralen Sätze aus Lenz' Brief zitiert («Du machst Querverbindungen und stellst Zusammenhänge her, die bisher niemand sonst herstellen konnte oder wollte.» / «Du tust in Deinem Text genau das, was viele von uns Schweizer Autoren aufgehört haben zu tun.»), sondern jene, die den Leser glauben lassen, ein Schriftsteller stelle sich hochmütig warnend über die anderen.
Und seltsam genug, dass die Stellungnahmen zur Lage der Nation von Bärfuss und Köppel nicht in einem der heimischen Blätter erschienen ist, sondern in der deutschen FAZ. Genauso wie Bärfuss' Text vor allem in den sozialen Netzwerken zu reden gibt – weil die Schweizerische Medienlandschaft gar nicht mehr so vielfältig ist.

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