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Drei Fragen an Hartmut Abendschein der Universitätsbibliothek Bern
1. Die Vor- und Nachteile Ihres (vermutlich) digitalen Arbeitsalltags: wie arbeiten Sie?
Bei allen meinen Tätigkeiten werden die meisten Arbeiten am Computer erledigt und der ist ständig online. Alle Workflows lassen sich damit optimieren, was wiederum Zeit schafft für die Autopsie eines Buchs, eines Katalogs oder eines anderen physischen Mediums.
2. Was bedeutet «Literatur vermitteln» im Jahr 2017?
Als Bibliothekar, Verleger und Schriftsteller bin ich da eine mehrfach gespaltene Persönlichkeit. Positiv formuliert: Ich sehe die Literaturvermittlung von verschiedensten Seiten. Die Bibliothek sammelt, kuratiert, pflegt, erschliesst und vermittelt physische und digitale Bestände. Dies auch in Form von Ausstellungen, Recherchedienstleistungen, Literaturveranstaltungen, Schulungen, Dokumentationen und natürlich auch digitalen Spezialprojekten, wie Literapedia Bern. Im Literaturbereich und den Geisteswissenschaften ist die Buchkultur noch dominant. Für Gedächtnisinstitutionen ist das gut so.
3. Sie sind nicht nur Fachrefent in der Universitätsbibliothek Bern, sondern auch Verleger der edition taberna kritika: Wie sehen Sie die Zukunft des Buches – welche Herausforderungen kommen besonders auf die kleineren Verlage zu?
Meine Edition ist ein hybrider Konzeptverlag und operiert in der Nische. Das Buch ist dabei ein wichtiges Medium der Konzeptvisualisierung. Vermutlich lässt sich damit nie richtig Geld verdienen, aber die Resonanz nimmt stetig zu. Eine zukunftsorientierte Literaturförderung, die konsequent auch avantgardistische und experimentelle Formate unterstützt, ist damit ein wichtiger Faktor für solche Kleinverlage und deren Feld- und Grundlagenforschung.
Hartmut Abendschein ist Fachreferent für Germanistik in der Universitätsbibliothek Bern und Verleger der edition taberna kritika. Die Universitätsbibliothek Bern ist seit 2017 Mitglied des Trägervereins LiteraturSchweiz.
Mehr: edition taberna kritika
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