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Betrifft: Daniel Mezger beantwortet das Literaturschweiz.ch-Fragebuch.
- Welches ist mein schrecklichstes Literatur-Erlebnis?
Was wohl ein Literatur-Erlebnis ist?
- Welches ist mein schönstes Literatur-Erlebnis?
Wahrscheinlich etwas, das man an einem Literatur-Event hat?
- Was ist die dümmste Literatur-Frage, die mir je von einer Journalistin oder einem Journalisten gestellt wurde?
Also dumm, nein-nein, so weit würde ich jetzt nicht gehen, aber lustig war es schon, als mich die Regionalblattinterviewerin am Telefon auf meine Berufsbezeichnung Dramatiker ansprach und fragte, ob ich denn auch privat ein Dramatiker sei.
Ich so: Äh, wie meinen Sie das?
Sie so: Ja, Sind Sie auch privat ein Dramatiker?
Ich so: Ach, Sie meinen, eine Dramaqueen oder Ähnliches? – Ich erkläre in der Folge kurz, was das Wort Dramatiker meint, und nein, ich sei vom Typ her eher nicht so szenenmachorientiert.
Gewundert hatte mich bei der Sache am meisten, dass ihr ihr Unwissen anschliessend nicht unangenehm war. Der Dialog fand sich später genau so im Regionalblatt abgedruckt.
- SchriftstellerInnen sollten a) fleissig sein, b) faul sein, c) Bücher schreiben. (Und dabei faul sein, weil, das hilft beim Fleissigsein.)
- Betrunken schreiben kann ich a) besser, b) schlechter, c) mich nicht erinnern.
Na, geht so. Wurde durchaus schon probiert bei Krampferscheinungen im Kopf. Die ersten Zeilen lang funktioniert es blendend, dann macht sich bald die fehlende Besoffenheitsroutine eines, sagen wir, Max Frischs bemerkbar. Die nötige Wendigkeit im Kopf fehlt, sich aktiv an die erstgeschriebenen Zeilen zu erinnern.
- Betrunken lesen kann ich a) besser, b) schlechter, c) mich nicht erinnern.
So für den ein oder anderen Online-Artikel reicht es ganz gut.
- Welchen Text hätte ich richtig gerne selbst geschrieben?
Jeden Text, der mit so richtig gut gefällt, eigentlich. Eine gewisse Grundeifersucht ist beim Lesen nicht von der Hand zu weisen.
- Welchen Text bin ich richtig froh, nicht selbst geschrieben zu haben?
Hm. Ich ringe noch mit einer flapsigen Antwort, möglichst sowas Schlagfertiges müsste man jetzt schreiben, sowas, was nicht zu konsensfähig ist, hm, lass mich mal überlegen.
- Hat mir schon mal jemand einen literarischen Einfall geklaut? Falls ja: wie rächte ich mich?
Ich erzähle bis heute sehr gerne bei jeder Gelegenheit rum, dass damals, als ich im ersten Jahr am Literaturinstitut war und aus meinem Romanprojekt vorlas, ein gewisser, ach, lassen wir das, wahrscheinlich stimmt es ja noch nicht einmal.
- Warum bezeichne ich mich eigentlich als: a) AutorIn, b) SchriftstellerIn, c) SchreibendeR, d) LiteratIn, e) ______________? Wie dauerte es, bis ich mich so bezeichnete?
Anfangs bezeichnete ich mich als Autor, zwischenzeitlich, siehe oben, präzisierte ich, ich sei Dramatiker, seit der erste Roman draussen ist, nenne ich mich Schriftsteller. Ist so ein bisschen wie bei den Schwimmabzeichen. Krebs und Seepferdchen schafft jeder, aber den Pinguin trägt man an der Badehose am stolzesten. Was, es gibt noch das Krokodil?! Ist das dann der «Literat»?
- Ich würde eher a) über das Wetter reden, wenn mir an einem Apéro nichts einfällt, oder b) über das Wetter schreiben, wenn mir nichts zum Schreiben einfällt. Warum?
Wenn mir bei einem Apéro nichts einfällt, verbeisse ich mich eher im Knabbergebäck. Übers Wetter schreiben ist sowas von 18. Jahrhundert. Aber ja, manchmal muss man es schon regnen lassen.
DANIEL MEZGER (*1978), aufgewachsen im Kanton Glarus, zwischenzeitlich Schauspieler, manchmal weiterhin Musiker (A Bang and a Whimper), schreibt Romane und Theaterstücke, Letztere wurden und werden in der gesamten DACH-Region gespielt, einmal auch in Argentinien. Sein Romandebut «Land spielen» erschien 2012 bei Salis, wurde breit fleissig besprochen, nominiert und ausgezeichnet. 2019 erschien sein zweiter Roman: «Alles außer ich». www.danielmezger.ch
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