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Kurz notiert, schnell gelesen Die bibliophile Notiz für Kalenderwoche 29
Speziell im 17./18. Jahrhundert war es nicht unüblich, dass Bücher mit Menschenhaut (anstatt Leder) eingebunden wurden. Anthropodermic Bibliopegy heisst der Fachterminus dafür. Meist handelte es sich dabei um medizinische Bücher. Hin und wieder wurde aber auch ein abtrünniger Mönch oder im Jahr 1853 in England ein zum Tode verurteilter Mörder dafür verwendet. Eines der ältesten bekannten Zeugnisse dafür, ein Buch von 1605 in der Langdell Law Library an der Harvard University, enthält auf der letzten Seite die Inschrift:
«The bynding of this booke is all that remains of my dear friende Jonas Wright, who was flayed alive by the Wavuma on the Fourth Day of August, 1632. King Mbesa did give me the book, it being one of poore Jonas chiefe possessions, together with ample of his skin to bynd it. Requiescat in pace.»
Gut verarbeitet, schreibt der bücherverrückte Holbrook Jackson, ist der Einband aus Menschenhaut bezüglich Textur und Qualität durchaus vergleichbar mit gutem Saffian- oder Schweinsleder. (bm)
An dieser Stelle präsentieren wir wöchentlich eine bibliophile Notiz. Kalenderwoche 28: Saures Papier
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