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Dada da und Dada dort Eine lose Folge über 100 Jahre Dada und seine Erben
«Der Stern dieses Kabaretts aber ist Frau Emmy Hennings», schrieb die Zürcher Post 1916, gemäss einem Tagebucheintrag von Hugo Ball. So ist es mehr als gerecht, dass die Schauspielerin, Kabarettistin und Autorin im Dada-Jahr 2016 besondere Aufmerksamkeit findet. Bereits letzten Herbst ist im Verlag Scheidegger & Spiess ein schöner Band zu «Emmy Hennings Dada» erschienen. Die beiden Herausgeberinnen Christa Baumberger und Nicola Behrmann sind auch für eine kommentierte Werkausgabe verantwortlich, deren erster Band publiziert wurde. Er beinhaltet Hennings Debütroman «Gefängnis» in der Berliner Fassung, die 1919 erschien. Er erzählt, wie eine junge Frau namens Emma in Untersuchungshaft kommt, danach eine 30-tägige Haft absitzen muss. Der plötzliche Freiheitsentzug wird zur traumatischen Erfahrung. Auch wenn sie offenbar des Diebstahls verdächtigt wird, fühlt sie sich gedemütigt und höchst ungerecht behandelt. «Es handelt sich um mehr als um eine vorübergehende Freiheitsberaubung. Etwas in mir wird hingerichtet.» Entstanden ist ein trauriger, zugleich vitaler Text, der das erlebte Elend mit berührender Menschlichkeit und Echtheit bezeugt. Mit im Band enthalten sind zwei spätere Variationen, die bekräftigen, wie sehr der Stoff auf einer traumatischen persönlichen Erfahrung beruht. Wie ihre Erzählerin Emmy weilte auch Emma Hennings 1914/15 für einige Wochen in Haft.
Quelle: Emmy Hennings: «Gefängnis. Das graue Haus. Das Haus im Schatten.» Hg. und komm. von Christa Baumberger und Nicola Behrmann. Wallstein Verlag, Göttingen 2016.
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