New Yorker Buchhandlungen erfahren genau die gleichen Dilemmas wie ihre Kollegen überall auf der Welt: Es wird schwieriger «nur» Bücher zu verkaufen. Traditionsreiche Geschäfte schliessen, wie etwa vor kurzem Rizzoli, und erfolgreiche Buchhandlungen präsentieren sich als Papeterie/Café/Veranstaltungsraum/Buchhandlung. Im besten Fall stört das auch keineswegs.

McNally Jackson ist eine erfolgreiche, junge Buchhandlung in der man sowohl alles mögliche als auch gute Bücher und Beratung kriegt. Weniger an die Zeit «angepasste» Buchhandlungen müssen sich trotzdem etwas einfallen lassen. Zwei Beispiele in New Yorks East Village zeichnen sich etwa durch ihre sehr praktischen Öffnungszeiten aus. So ist etwa das kleine aber äusserst feine Ladenlokal Mast Books bis um 22 Uhr geöffnet. Danach kann man sogar noch ein paar Strassen weiter in den St. Mark's Bookshop, hier schliessen die Türen erst um Mitternacht.

Buchhandlungen, die in der Nacht noch von jung und alt besucht werden, wo man bereits etwas schläfrig aber bis spät stöbern und Gespräche führen kann, sind eine herrliche Institution. Schade nur, dass selbst der seit 1977 tätige St. Mark's Bookshop kürzlich in Schräglage geriet und nur in letzter Minute «gerettet» werden konnte – und hoffentlich schon bald an neuer Lage seine Türen wieder nächtelang öffnet.

An dieser Stelle publizieren wir sporadisch Korrespondenz aus dem Ausland: Beat Mazenauer berichtet aus London, Roland Früh aus New York, Gina Bucher aus Berlin. Zuletzt aus London: Independent Bookshop Map.