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Beat Sterchi

Von Monsieur Burkhalter und jener Fremdsprache, die für viele keine sein soll

Bundesrat Über den mehr oder weniger unbeschwerten Umgang mit unseren Sprachen

«Bern ist überall» steht über diesem Blog und darum soll es hier wie immer um Sprache gehen, denn «Bern ist überall» steht nun mal für einen unbeschwerten Umgang mit unseren Sprachen.

Also: Deutsch ist Deutsch und Berndeutsch ist Berndeutsch, beides sind Sprachen, aber die meisten von uns haben nur eine davon in die Wiege gelegt bekommen. Auf Berndeutsch wurden wir geschnüggelet und auf Berndeutsch durften wir nicht nur ungehindert losbrabbeln, auf Berndeutsch ernteten wir sogar für die allerverkehrtesten sprachlichen Fehlleistungen Lob und Freude.

Wie lustig, was wir da wieder rausgesabbert haben! Aber das prägt! Auch wer danach mit dem Silberlöffel im Mund aufwuchs, hat dieses Berndeutsch entsprechend leichter auf der Zunge als das andere, das sogenannt hohe Deutsch. Eigentlich logisch, aber wer denkt daran?

Unser nicht so hohes Hochdeutsch

Wer Ohren hat, der höre, heisst es irgendwo, und doch hört keiner hin, wie schlecht viele von uns Hochdeutsch reden, privat öffentlich und auch öffentlich rechtlich. Da reden die lieben Kollegen und Kolleginnen selbstbewusst drauflos, verwechseln mögen und vermögen, Sie und Ihr und oben und unten, sagen Sachen wie: Sie würden gerne mit dem Trainer ins Bett gehen, wenn sie eigentlich nur den Trainingsanzug meinen, oder sie seien froh, als ob das angenehm wäre, dass wieder überall rausgestuhlt werde. Sie machen ab um die Sexy oder sie reden vom abgeloffenen Zerfalldatum, behaupten sogar, das Rasierwasser schmecke fein.

Sagt man aber den gleichen Leuten zu ihrer eigenen Entschuldigung, Deutsch sei halt eine Fremdsprache, spickt es sie schneller auf die Palme, als wenn sie auf eine Mine getschalpet wären. Fremdsprache? Das dann doch nicht! Um es in den Worten eines Leserbriefschreibers zu sagen: «Deutsch klingt oft sogar am Fremdesten in jener Mund, die es am lauthalsesten ihre Sprache nennen».

Vorteil Romandie

Aber es ist so. Und wenn es jetzt wegen der diplomatischen Erfolge des charmanten Monsieurs aus Neuenburg heisst, die welschen Bundesräte und Bundesrätinnen bewiesen auf dem internationalen Parkett halt einfach viel mehr Weltgewandtheit als die andern, dann hat das eben auch damit zu tun.

Ja, Madame Calmy-Rey und Monsieur Burkhalter machten und machen das wunderbar, haben zweifellos grosse Verdienste. Aber immerhin müssen sie es nicht in einer Fremdsprache tun, die ihnen fälschlicherweise weniger fremd vorkommt, als sie es möglicherweise ist, weil sie halt eben doch nicht mit der Muttermilch aufgesogen wurde.

Deshalb: Wäre ich ein Deutschschweizer Bundesrat oder eine Deutschschweizer Bundesrätin, ich würde die Welt mit meinem immer ungenügenden Deutsch verschonen und international nur mit Dolmetscherinnen auftreten. Mit den allerbesten und charmantesten, die es gibt, versteht sich!

Ein Blog-Beitrag von «Bern ist überall» im Journal B. Zuletzt: Geheimtipp von Guy Krneta.

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