Möchten Sie, dass Ihre Webseite im Suchindex erscheint?
Sie sind Autor oder Verleger und planen ein Buch oder eine Veröffentlichung?
Sprache
Deutsch859
Français59
Rubrik
Interna11
Leseorte25
Hommagen45
Literarischer Adventskalender24
Rezensionen130
Mitteilungen743
Seit zwei Tagen bin ich nach einem langen Sommer in den Spanischen Bergen wieder hier und doch nicht so ganz, denn bekanntlich kommt die Seele zu Fuss und weil das etwas länger dauert, fühle ich mich noch zwischen den Welten.
Wohl deshalb fragte ich mich nach der Lektüre von Guy Krnetas Blogbeitrag Entscheidungen gegen den dicken Mann einmal mehr, wie es kommt, dass sich viele Spanier und Spanierinnen in Sprachverhältnissen, die sich durchaus mit den unseren vergleichen lassen, so anders verhalten.
Sprachen können sehr resistent sein.
Bekanntlich hat Franco nur Spanisch, genauer gesagt nur Kastillisch toleriert und sämtliche anderen Sprachen unterdrückt. Allerdings ohne Erfolg. Wie genau es sich mit dem Galizischen und dem Baskischen verhält, kann ich nicht aus persönlicher Erfahrung beurteilen, aber vom Katalanischen und dem diesem ähnlichen Valenzianischen darf ich behaupten, dass diese Idiome in den letzten Jahren erblühten und vor Selbstbewusstsein strotzen.
Nun sind dies beide eigentliche anerkannte Sprachen, mit einer eigenen Literatur und dem entsprechenden Stellenwert in den Lehrplänen der Schulen. Sie waren aber für viele Menschen über Generationen das, was für uns die sogenannten Mundarten sind. Warum sogenannte?
Weil die Qualifizierung der Alltagssprachen eine politische und auch sonst eine ziemlich willkürliche Sache ist. Siehe Luxemburg. Subjektiv gesehen, spricht jeder einfach seine Muttersprache und die hat er sich nicht ausgewählt.
Wie kommt es nun, dass alle Valenzianer und alle Valenzianerinnen und bei allem vorherrschenden Nationalismus eigentlich auch alle Katalanen und alle Katalaninnen, ganz anders als wir, zwischen ihren Sprachen hin und her wechseln, ohne das kleinste Problem?
Zweisprachige Gespräche über Tische hinweg und durch Partnerschaften hindurch sind absolut üblich und selbstverständlich. Da kommt niemand ins Stottern, niemand verändert seine Persönlichkeit, niemand fühlt sich genötigt, anders als bei uns bleiben alle entspannt und locker, Komplexe gibt es nicht.
Mit Liebe die eigene Sprache zu sprechen ist für alle Menschen selbstverständlich.
Die Erklärung ist eigentlich ganz einfach. Beides sind wirklich ihre Sprachen und wenn sie sich, ohne dies werten zu wollen, in einem kleineren und einem grösseren Kulturkreis bewegen, decken sich diese beiden Kreise mit ihren politischen Strukturen. Sie sind zweimal Herr ihrer Sprachen.
Anders bei uns: Unsere Hochsprache hat bei allem Gerede über die Helvetische Standardsprache ihr Zentrum ausserhalb unserer Kultur. Unsere Schriftsprache und unsere Kultur decken sich nicht, unsere Hochsprache ist ein Importprodukt und was da richtig und falsch ist, wird nicht von uns Sprechenden bestimmt.
Nicht jeder, der lieber seine eigene Sprache spricht, tut dies um sich abzuschotten oder um andere auszugrenzen. Er und sie tun es, weil die eigene Sprache zu sprechen weltweit ziemlich normal ist.
Ein Blog-Beitrag von «Bern ist überall» im Journal B. Zuletzt: Entscheidungen gegen den dicken Mann von Guy Krneta.
Eine Sommernacht zwischen Lichtern und Stars, die ganz der Literatur und dem Lesen gehört! Und Bookstagram! Und BookTok!
Statt Fussball 3 Tage lang Literatur gucken: Heute starten die diesjährigen «Tage der deutschsprachigen Literatur».
ProLitteris verleiht zwei Preise in der Sparte Literatur an Sasha Filipenko und Maud Mabillard.
Nicht verpassen: Vom 8.-14.7.24 steigt wieder das Literaturfestival Zürich.
Bis 30.6.24 bewerben fürs Stipendium der Lydia Eymann Stiftung.
Beat Mazenauer bespricht «Wilde Tiere» von Markus Bundi für Viceversaliteratur.ch.