Während einzelne Geschichten bereits zu Klassikern geworden sind – «Made in Hongkong» –, hat Hohler andere leicht modernisiert. Aus dem «Walkmandieb» zum Beispiel wurde der «Handydieb». Besonders erfreulich ist das Wiederlesen von «Weihnachten – wie es wirklich war» – obwohl gerade hier eine Live-Performance des Dichters unschlagbar ist. Doch darüber tröstet das grimmige Jesuskind, die Arme verschränkt, nackt neben der Krippe stehend, perfekt hinweg. Der Anfangstext «Die Kreide und der Schwamm» findet seine befreiende Fortsetzung am Ende : «‹Das Wichtigste im Leben ist – die Freude›, schrieb die Kreide und setzte noch ein Ausrufezeichen dahinter. Und noch eins, und noch eins, und noch eins!»
Grossartig, dass diese zum Teil vergriffenen Geschichten wieder nachzulesen sind, dass das Ganze in einem unübersehbaren gelben Umschlag steckt und hoffentlich in ganz vielen Familien ein so selbstverständlicher und vielbenutzter Alltagsgegenstand wird wie die «fleissige Tiefkühltruhe» aus Hohlers gleichnamiger Geschichte.
Maja Mores
(Quelle SIKJM)
Übersetzung des Titels: Ill. von Nikolaus Heidelbach
Hanser Verlag, München 2009
ISBN: 978-3-446-23312-6
«Tschipo» (1978), «Tschipo und die Pinguine» (1985) und «Tschipo in der Steinzeit» (1995) heissen di…
Ein gutes Kinderbuch taugt auch für Erwachsene. Das gilt nicht immer, doch im Fall von Franz Hohlers…