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Erica Pedretti

Kuckuckskind oder Was ich ihr unbedingt noch sagen wollte

„Alle hören weg. Und einem selber ist es auch unangenehm, es tönt, als wärs nicht wahr, als wärs erfunden“.

Trude kommt und Trude hilft. Die 82-jährige Sophie hätte es mit ihrer Pflegetochter eigentlich nicht besser treffen können, so wie diese sich kümmert. Doch das ist es nicht, Trude mischt sich, so wie sie sich einst in die Familie hineindrängte, noch immer ein, sie bevomrundet die Alte mit ihrer aufdringlichen Liebe. Mit Trude und im Widerstand gegen sie schälen sich im dem Nebel der Erinnerungen schälen sich im Kopf, der nicht mehr recht gehorchen will, Erinnerungen heraus: Fixpunkte eines schwierigen Lebens mit Krieg, Vertreibung, einer kinderlosen Ehe und eben Trude; Konturen eines eines fremd bestimmten Lebens. „Warum nur fang ich immer wieder von vorne an, dumm zu sein“, fragt sie sich inständig, doch die Gedanken kreisen weiter, solange es noch geht, wie eine ratternde Gebetsmühle. Warum hat sie sich der anderen nicht zu erwehren und zu einem eigenen Leben zu finden vermocht. Hochbetagt liegt sie nun, „ein Haufen Elend“, im Bett eines Pflegeheims und besitzt einzig noch diese Gedenkbilder aus der Vergangenheit. Illusionslos beschwört die Alte sie nochmals herauf, um sie aufzuheben: aufzulösen und zugleich aufzubewahren.
Für dieser Erzählbewegung hat Erica Pedretti der betagten Sophie ihre unnachahmliche literarische Stimme verliehen, die kreisend und stockend die Bruchstücke ihres Lebens zusammenzufügen, ohne noch zu einem einheitlichen Bild zu verfugen. Dokument und Fiktion, Poesie und Reflexion mischen sich darin. Das Erinnern ist Sophies (zu) später Widerstand, der mit dem Nachlassen des Gedächtnisses allmählich verglimmt.
  
„Kuckuckskind“ aus dem Jahr 1996 ist Erica Pedrettis letztes Buch. Es ist, wie mehrere ihrer Bücher, peinlicherweise vergriffen. Für ihr beeindruckendes Lebenswerk ist sie 2013 mit dem Schweizer Grand Prix Literatur ausgezeichnet worden. In seiner Laudatio schrieb Daniel Rothenbühler, auch mit Blick auf dieses letzte Buch: „Gerade weil ihr Geschichtspessimismus davon ausgeht,dass sich scheinbar Vergangenes laufend wiederholt, hat sie darauf hingeschrieben, das zu zeigen, was einzigartig ist und woran sich jede Kunst zu bewähren hat. Und dazu hat sie auch die Sprache, in der dies geschehen soll, in Frage gestellt, sie als Fremdsprache behandelt und das Fremdsein auch sprachlich als Kunst bewahrt. Damit spricht Erica Pedrettis Werk den Wirklichkeits- und den Möglichkeitssinn von Menschen jeglicher Herkunft an und bildet ein Stück Weltliteratur.“
  
Am 14. Juli 2022 ist Erica Pedretti im Alter von 92 Jahren verstorben.
(Beat Mazenauer)

Suhrkamp, Frankfurt 1996

ISBN: 3-518-40998-0

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