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«Smorza la palla liftala dàlle Più effetto che puoi Fa’ che ricada appena al di là della Rete.»
Das dem Tennis entlehnte Bild des Stoppballs, das nicht zufällig dem titelgebenden Gedicht entnommen ist, fasst den Ton dieser ersten Sammlung von Pietro De Marchi programmatisch zusammen. Der Autor lotet das Potential der spielerischen und musikalischen Dimensionen der poetischen Sprache aus, wobei er bei der Suche nach einem forcierteren Ausdruck sozusagen lieber den behutsamen Vorhand-Topspin wählt. Diese Leichtigkeit drückt sich in Form der fortlaufenden Kinderreime aus, in denen das klanglich-symbolische Spiel von gesprochener Sprache und Dialekt hervorgehoben wird. Sie findet sich in der Struktur wieder: der erste Teil, Parabole smorzate, scheint sich an den Gang eines Allegretto zu halten; der zweite, Carta di riso, verweist auf das Aufgabenheft in der Grundschule; das dritte, Il resto di due, auf den Refrain eines bekannten Liedes). Sie findet sich aber auch in der Atmosphäre, im Blick zurück auf die Kindheitswelt, oder in der Galerie von Tieren, von der Eidechse bis zu den Quallen, die – nicht ohne ein Augenzwinkern in Richtung der Tiergedichte von Scialoja – eine Art Bestiarium bilden.In dieser unterhaltsamen und raffinierten (siehe dazu das Vorwort von Giorgio Orelli) poetischen Suche taucht der Wunsch auf, «lediglich das Wesentliche stehen zu lassen», im Versuch, ganz wie ein Insektenforscher, den Abstand zwischen den Worten und den Dingen zu verringern:
Der Insektenforscher
Mit der Stecknadel
durchbohrt er
das kaum eingefangene Insekt
Klebt dann
darunter
das Kärtchen
mit dem Namen
und den andren Daten.
So – glückselig –
hat er
zwischen Worten und Dingen
verringert
die Kluft.
(Andrea Grassi, übers. von Christoph Roeber)
Übersetzung des Titels: Stoppbälle
Casagrande, Bellinzona 1999
ISBN: 88-7713-299-X