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«- Et dis, tu veux pas être raisonnable et aller te coucher plus tôt? - Je suis un tigre, j'fais c'que j'veux!»
Der Comic «Le Tigre bleu» erhielt im Jahr 2003 den Schweizer Kinder- und Jugendmedienpreises. Jetzt endlich ist er auch auf Deutsch nachzulesen, nicht in einem gestandenen Bilderbuchverlag, sondern als SJW-Heft. So kommt «Der blaue Tiger» zwar in kleinerem Format daher als im Original, die Geschichte vom kleinen Paul, der sich oft einsam fühlt, weil seine allein erziehende Mutter arbeiten gehen muss und er dann seine Ängste und Sorgen mit seinen Stofftieren und Fingerpuppen teilen muss, verliert dadurch aber nichts von ihrer Dichte und Sinnlichkeit. Robel ist ganz nah bei seinem ProtagonistInnen, zeigt seine Macht- und Ohnmacht mit Perspektivwechseln und Veränderungen der Hintergrundfarben, lässt uns nachvollziehen, wie Paul auf seine Puppen-Freunde baut und was für ein grosser Schritt es für ihn ist, das Nachbarsmädchen Katja an seinen Spielen teilhaben zu lassen. Dass Pauls Mutter ihren Sohn in diesem Reifeprozess stützt, sein Puppen-Theater durchschaut und ihn trotzdem ernst nimmt, ist eine weitere Stärke dieses Bandes. Es gibt wenig überzeugende Comic für Kinder bis acht Jahre, «Der blaue Tiger» gehört dazu.
Schweizer Kinder- und Jugendmedienpreis 2003
(Christine Tresch)
Quelle: SIKJM
Übersetzung des Titels: Le Tigre bleu
SJW, Zürich 2007
ISBN: 978-3-7269-0523-1