Monatelang hat André die Bergtour bis ins letzte Detail geplant. Ihn erinnert die geplante Wanderung an die schönsten Tage seiner Kindheit, er will sie unbedingt machen. Und überdies möchte er seiner Freundin Louise die Schönheit der Berge zeigen. Doch nun droht alles schief zu gehen. Nebel hüllt das Dorf ein, feiner Regen verlangsamt den Aufbruch. Louise scheint lustlos, André fühlt sich aufgehalten. Schließlich gehen sie los, laufen gegen die unerfüllten Erwartungen und den aufkeimenden Missmut an. Mit Mühe erreichen sie das erste Etappenziel. Am nächsten Tag kehrt mit dem schönen Wetter die Abenteuerlust zurück. Aber der weitere Aufstieg ist anstrengend, und Louises Abwehr wird inmitten der Steine immer stärker. Vor der letzten Herausforderung verlässt sie ihren Freund. Verletzt und stolz klettert André allein weiter. In der steinigen Einsamkeit kommt er an seine Grenzen, seine Kraft schöpft er aus Willensstärke, aus Kindheitserinnerungen und Traumbildern, die sich plötzlich einstellen. Doch er hat die fixe Idee, den Gipfel zu bezwingen und alles hinter sich zu lassen. Das wird ihm zum Verhängnis.
(Martin Zingg)
Zur Übersetzung empfohlen von Pro Helvetia, Schweizer Kulturstiftung, www.12swissbooks.ch
Übersetzung des Titels: Downfall
Knaus Verlag, München 2013
ISBN: 978-3-8135-0566-5
Wie ein später Nachfahre mancher Seldwyler bei Gottfried Keller mutet Herr Blanc an, und zwar jener …