Meral Kureyshi erzählt von einer Familie, die in der Schweiz wohnt und lebt und doch nicht ganz angekommen scheint. Die Erzählerin ruft sich die Orte in Erinnerung, an denen sie einquartiert waren: ein Bunker, ein Hotel. Wer hier arm ist, nicht in die Ferien reisen kann, muss sich anderweitig bemerkbar machen. Deshalb erfindet sie Geschichten, beispielsweise vom Elefanten bei sich zuhause in Prizren. Anderes aber behielt sie für sich, dass die Eltern zuviel rauchten oder sich häufig stritten. Es hätte niemand richtig oder viel zu gut verstanden. Die emotionale Distanz und das schwierige Ankommen in einem fremden Land schält die Erzählerin Meral Kureyshi ganz unaufgeregt und sachlich heraus.
(Beat Mazenauer)
Limmat Verlag, Zürich 2015
ISBN: 978-3-85791-784-4