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«Il m’est plus difficile de vivre sans écrire que d’écrire. J’ai besoin de cette espèce de combat pour m’équilibrer, me construire, respirer, vivre.»
«Ses pieds nus» besteht aus sieben Erzählungen mit einem gemeinsamen Nenner: dem Ungesagten, dem Schweigen. Doch hinter der Fassade der Banalität verbirgt sich die Trauer. Claire Genoux (Prix Ramuz de poésie 1999 für «Saison des corps») stellt ein Zitat von Marguerite Duras an den Anfang: «Das ist, was mir passiert ist, und was ich nicht erlebt habe». Diese Metapher über das Schreiben definiert gleichzeitig die Personen von «Ses pieds nus», die alle neben ihrem eigentlichen Leben stehen. Ihr Dasein – Synonym für ihre schmerzhafte Unangepasstheit – erweist sich als schwierig. In «Prague ne comptera pas» ist Marie «an der Peripherie ihrer selbst»; Emiles Haltung in «Le Pari d’Emile» hingegen hat «etwas Unverdautes» an sich, «er treibt dahin»; in «L’Imposture» erlebt Jeanne ihre Schwangerschaft als fremd, ihr eigener Körper gehört nicht mehr ihr selbst. Mit solchen Brüchen, mit dem Spiel mit der Welt und dem Selbst, mit dem Graben, der offen bleiben muss, setzt sich die Waadtländer Autorin auseinander. Denn diesen Raum braucht sie, um zu schreiben, scheint sie mithilfe der hohen Kunst der Suggestion und der kleinen, Abgründe eröffnenden Details zu sagen.
(Anne Pitteloud, Viceversa Literatur 1, 2007, Übersetzung von Beat Steinmann)
Bernard Campiche, Orbe 2006
ISBN: 2-88241-176-6