In einem dichten Strom intensiver und oft bizarrer Bilder, die der verfolgte Maler im zeitweiligen Morphin-Delirium vor sich auftauchen sieht, erzählt der Roman halb historisch, halb fiktiv Episoden aus Soutines Kindheit in Smilowitschi bei Minsk, die ersten Malversuche in Wilna, den beharrlichen Traum von Paris, der Welthauptstadt der Malerei. Er beschwört die unwahrscheinliche Freundschaft mit Modigliani, den plötzlichen Erfolg und das Ende der goldenen Pariser Jahre.
Der Maler, der an die Macht der Milch als einziges Heilmittel glaubt, fährt aber auch in ein «weißes Paradies», eine Mischung von Klinik und Gefängnis, in der es zu merkwürdigen Begegnungen und Ereignissen kommt. Ein mysteriöser «Gott in Weiß» erklärt ihn für geheilt, verbietet ihm aber das Malen. Doch in einem Paradies ohne Malerei ist dem Künstler nicht zu helfen. Er beginnt heimlich wieder zu malen – und ist bereit, dafür den geforderten Preis zu zahlen …
«Soutines letzte Fahrt» ist ein Roman über Kindheit, Krankheit und Kunst. Über die Wunden des Exils in Paris, die Ohnmacht des Buchstabens und die überwältigende Macht der Bilder.
(Martin Zingg)
Zur Übersetzung empfohlen von der Schweizer Kulturstiftung Pro Helvetia:
www.12swissbooks.ch
Übersetzung des Titels: Soutin's Last Journey
Wallstein Verlag, Göttingen 2013
ISBN: 978-3-8353-1208-1